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Station 02: Wege durch das Moor

Die Grundformen der hölzernen Moorwege

Die Moorforschung war nach dem Zweiten Weltkrieg untrennbar mit Hajo Hayen verbunden, der zunächst als freier Mitarbeiter, später als Abteilungsleiter des Museums Natur und Mensch in Oldenburg arbeitete. Er entwickelte eine noch heute gültige Moorwegetypologie:


A – Bohlenweg

Der Bohlenweg besteht aus quer zur Laufrichtung gelegten Bohlen, die dicht aneinander gelegt den begehbaren Weg bilden. Als Unterbau dienten oftmals mehrere Reihen Hölzer, die in Längsrichtung unterhalb der Bohlen verbaut waren. Der Bohlenweg gleicht im Aufbau dem Pfahlweg (D).


B – Bohlendamm

Quer- statt Längshölzer als Unterbau, auf dem der Weg aus mindestens zwei Bohlen an jedem Ende aufliegt, machen den Bohlendamm aus. Oftmals sorgen senkrecht in den Moorboden getriebene Holzpfähle für Stabilität.


C – Bohlensteg

Der Bohlensteg gleicht vom Aufbau her dem Bohlendamm (B), allerdings besteht der Weg aus bloß einer Bohle.


D – Pfahlweg

Der Pfahlweg besteht aus quer zur Laufrichtung gelegten Pfählen, die dicht aneinander gelegt den begehbaren Weg bilden. Als Unterbau dienen oftmals mehrere Reihen Hölzer, die in Längsrichtung unterhalb der Pfähle verbaut sind. Der Pfahlweg gleicht im Aufbau dem Bohlenweg (A).


E – Pfahlsteg

Den Pfahlsteg bilden dicht an dicht gelegte Pfähle in Laufrichtung, die oftmals baumlang sind. Mit senkrecht in den Moorboden getriebenen Holzpfählen wird dafür gesorgt, dass die Pfähle nicht auseinanderrutschen.


F – Pfahldamm und Knüppeldamm

Der Pfahldamm und der Knüppfeldamm bestehen aus längs gelegten Strauchbündeln, Knüppeln und Hölzern, auf denen in Längsrichtung Pfähle liegen, die den eigentlichen Weg bilden. Teils sorgen quer hineingelegte Hölzer für zusätzliche Stabilität. Auch senkrecht in den Moorboden getriebene Holzpfähle sorgen bei manchen Pfahl- bzw. Knüppeldämmen für Halt.


G – Strauchweg

Als Strauchweg wird eine Schicht aus Sträuchern, Abfällen und Hölzern bezeichnet, die keiner Ordnung folgend einen Weg bildeten. Senkrecht in den Moorboden getriebene Holzpfähle sorgen für die nötige Stabilität.


H – Pflockreihe

Die Pflockreihe ist kein Moorweg im klassischen Sinne: Holzstäbe und Pflöcke markieren trockene oder betretbare Stellen im Moor und können sich über viele Kilometer ziehen; teils sind an den Stäben Grassoden befestigt, sodass der optische Eindruck eines Weges entstand.

Grundformen nach Hayen
Abbildung: Die Moorwegetypologie nach Hajo Hayen (© Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg)

Weiterführende Links

Weiterführende Literatur

  • Both, Frank und Fansa, Mamoun (Hrsg.): „O, schaurig ist’s, übers Moor zu gehen“. 220 Jahre Moorarchäologie. Begleitschrift zur Ausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg (2011), ISBN: 978-3-8053-4361-9